"Life is Strange" aus dem Hause Square Enix (PlayStation 4) Das das Leben manchmal seltsam ist, hat wohl jeder von uns schon einmal festgestellt. So auch die französischen Entwickler von Dontnod Entertainment, die ihr neues Spiel den Titel „Life Is Strange“ gaben und Dieses ist in fünf Episoden unterteilt und wurde „häppchenweise“ zum Download veröffentlicht. Nun ist die letzte Episode im PlayStation Store erschienen und der Spieler kann sich diese einzeln oder auch alle fünf Episoden zusammen herunterladen. Jede Episode kostet um die 5 Euro, alle zusammen knapp 20 Euro. Dafür, dass man gut 15 Stunden lang spielen kann, ist der Preise wirklich niedrig. Ich habe schon 60 Euro für Spiele gezahlt, die nach sechs Stunden zu Ende waren.
Aber zurück zum Spiel. Dieses spielt um 2010 herum, im Mittelpunkt steht die 18-jährige Max, die in der kleinen Stadt Arcadia aufgewachsen ist. Nachdem sie vor fünf Jahren mit ihren Eltern nach Seattle ziehen musste, ist sie nun wieder zurück nach Arcadia, um dort an der Blackwell Academy Fotografie zu studieren. Zu dem Zeitpunkt, wo Max an der Academy ankommt, ist gerade die Studentin Rachel verschwunden, zudem will Max wieder Kontakt zu ihrer ehemals besten Freundin Chloe aufbauen.
Der Spieler übernimmt nun die Rolle von Max und begibt sich auf den Campus der Academy. Hier bekommt man eine kleine Einführung geboten, so dass man sich an die Steuerung gewöhnen kann. Schon in der ersten Stunde bemerkt Max, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten hat, sie kann in der Zeit zurückspringen und somit den Verlauf ändern. Als Max völlig durcheinander auf die Toilette flüchtet wird sie Zeuge eines Mordes. Nun liegt es am Spieler die Zeit zu ändern und den Mord zu verhindern …
Die Zeitreisen stehen ebenso wie Max im Mittelpunkt. So kann man während einer Unterhaltung die Zeit zurückdrehen und dann eine andere Antwort geben oder auch mit plötzlich erworbenem Wissen punkten. Die Objekte, die man zwischen den Zeiten findet, reisen im Übrigen mit. Dazu wird man immer wieder vor Entscheidungen gestellt – und muss dann mit den Konsequenzen leben. Allerdings erfolgen diese nicht immer auf dem Fuße, sondern können auch erst später ihre Wirkung entfalten. Im Übrigen haben die Entscheidungen größere Konsequenzen je weiter man in der Zeit zurückreist.
Die Themen Freundschaft und Mobbing werden hier ebenso angesprochen wie das Erwachsenwerden, so dass sich wohl die meisten Menschen mit Max identifizieren können. Dazu kommt noch die Spannung, wenn die Mädchen auf der Suche nach der verschwundenen Studentin Rachel sind. Der Spieler bekommt mit Life Is Strange ein facettenreiches Spiel geboten, welches uns vor die Konsole gefesselt hat. Alles wirkt authentisch, was unter anderem auch auf die gute Grafik zurückzuführen ist. Überall sind liebevoll gestaltete Einzelheiten zu sehen, so dass es sich lohnt mal einen Blick in die Runde zu werfen. Der Wind rauscht in den Bäumen, Türen schlagen zu und ein Schmetterling sucht einen Weg durch das Fenster in ein Zimmer. Gut gemacht.
Das Ende ist mehr als gelungen, denn hier führen alle Fäden zusammen, es bleiben keine Fragen offen. Schwierig ist nur die letzte Entscheidung die man zu treffen hat – aber da lasst euch bitte überraschen. Auch wenn das Spiel komplett auf Englisch ist, kommt man mit guten Schulenglischkenntnissen durch. Daher kann ich „Life Is Strange“ Genrefans ans Herz legen und zu einem Blindkauf raten.
(sk)
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