Germans & Jews - Eine neue Perspektive

Deutsche und Juden, warum kann ich diese Wörter nur auf Englisch aussprechen, ohne dass es sich unangenehm anfühlt? Bei einer außergewöhnlichen Dinnerparty in Berlin diskutieren nichtjüdische Deutsche und in Deutschland lebende Juden über ihre hochsensible Beziehung zueinander. Jetzt, über 70 Jahre nach dem Holocaust! Heute lebt in Berlin die am schnellsten wachsende jüdische Bevölkerung Europas. Diese Entwicklung war 1945 absolut unvorstellbar, wie konnte das geschehen? Kann sich ein Jude jemals in Deutschland zu Hause fühlen? "Berlin ist trendy und ich fühle mich hier viel sicherer als in Israel", sagt ein jüdischer Künstler. Ob er denn ein stolzer Deutscher sei, wird sein Tischnachbar daraufhin gefragt. "Ja, auf eine gewisse Weise schon", antwortet dieser, "aber nur, weil ich mich meinem Land und meiner Kultur als Patriot der Demokratie und der Menschenrechte verbunden fühle." So entsteht ein lebendiger kultureller Austausch über den Wandel in Deutschland. Zu Wort kommen auch Persönlichkeiten, wie der verstorbene Holocaust-Forscher Fritz Stern, der deutsch-jüdische Schriftsteller Rafael Seligman oder der deutsche Rockmusiker Herbert Grönemeyer. Do not copy!

Originaltitel: Germans & Jews
Filmlänge: 76 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2016
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 25.09.2020
EAN-Code: 4250128436878

deutsch 2.0
englisch 2.0

Untertitel: deutsch, englisch

Fazit:
Wenn man mit der Aussage „Es gibt nu zwei Sorten Menschen: Juden und Nazis“ aufgewachsen ist, dann hat man es mit einen Vater zu tun, der einen großen Hass auf die Deutschen hat. Auch etliche Jahrzehnte nach Kriegsende geht die Meinung über Juden weit auseinander. Aber wo ist der Unterschied zwischen jüdischer und nicht-jüdischer Herkunft? Warum Die Zuschauer bekommen bei Germans & Jews – Eine neue Perspektive einen völlig neuen Blickwinken auf die jüdische Gemeinschaft geboten, welche beispielsweise in Berlin stattfindet. Für diese Dokumentation hat Regisseurin Janina Quint jüdische und nichtjüdische Menschen an einen Tisch gebracht, die sich über ein Leben in der Landeshauptstadt austauschen. Schnell wird erzählt, dass man als Deutscher wahrgenommen wird, solange man nicht erwähnt Jude zu sein. Wenn man das dann erzählt, ist man in den Augen vieler Menschen kein Deutscher mehr, sondern „nur noch Jude“.

Zwischen den Gesprächen am Tisch, bekommen die Zuschauer immer wieder kleine Einblendungen zu sehen. Kleine Jungs stehen an einen Zaun und heben zum Gruß die recht Hand. Sie wissen nicht wirklich was sie tun, aber es wurde ihnen so vorgemacht. Erschreckende Bilder, welche immer wieder ins Gedächtnis rufen, was auch heutzutage in den Köpfen mancher Menschen los ist. Auch der heutige Antisemitismus ist ein Thema in dieser Dokumentation, immerhin nehmen die Straftaten auf Juden jährlich immer mehr zu. Wir finden, dass man sich die Doku, die schon 2016 in den USA entstand, ansehen sollte. Einfach auch, um sich selbst für das Thema zu sensibilisieren. Ansehen und nachdenken!

Der Zuschauer bekommt hier ein schönes Bild geboten, wobei die verschiedenen Quellen berücksichtigt werden müssen. Die aktuellen Aufnahmen überzeugen mit warmen, natürlichen Farben und einer guten Schärfe. Bei den Archivaufnahmen muss der Zuschauer logischerweise Abstriche machen, hier zeigt beispielsweise die Schärfe kleine Schwächen oder es sind Lichtblitze zu sehen. Dennoch ist alles gut zu erkennen, bei der Bewertung des Bildes sollte man berücksichtigen, dass hier neben aktuellen Bildern auch Archivaufnahmen zu sehen sind. Der Ton liegt in Deutsch und in Englisch vor, wobei es sich bei der deutschen Spur um eine Voice over handelt. Die Stimmen der Protagonisten sind jederzeit gut zu verstehen, Fehler konnten wir nicht entdecken, man kann den Ausführungen daher problemlos folgen. Dazu kommen einige „Trailer“ im Bonusbereich.