I Shot Andy Warhol

Originaltitel: I Shot Andy Warhol
Filmlänge: 99 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1996
Herstellungsland: Großbritannien / USA
Erscheinungsdatum: 27.08.2007
EAN-Code: 0886971104790

deutsch 2.0
englisch 2.0

Untertitel: keine

Fazit:
Das Erstlingswerk I Shot Andy Warhol von Mary Harron handelt vom Leben von Valerie Solanas und ihre Beziehung zu Andy Warhol. Teilweise wurde die Geschichte zwar stark abgeändert, aber dennoch bekommt der Zuschauer einen schönen Einblick in das damalige Verhältnis.

In den Hauptrollen sind Jared Harris als Andy Warhol und Lili Taylor als Valerie zu sehen. Beide spielen sehr harmonisch miteinander, aber auch Martha Plimpton als Stevie kann hier durchaus überzeugen. Interessant sind auch die Kulissen, in denen immer mal wieder reproduzierte Bilder von Andy Warhol auftauchen. Damit dies möglich war, musste zuerst die Genehmigung von Warhol eingeholt werden. Dieser gab sie nur unter der Bedingung, dass die Reproduktionen nach Drehende wieder vernichtet wurden.

Valerie ist eine Gelegenheitsprostituierte, die mehr schlecht als recht auf den Straßen New Yorks ums Überleben kämpft. Durch Zufall lernt sie Andy Warhol kennen der behauptet, dass jeder für 15 Minuten ein Star sein kann, wenn er nur wollte. Valerie schließt sich Warhol an, wird aber kurz darauf wieder ausgeschlossen, da sie ihre Wutausbrüche nicht im Griff hat. Durch diese Zurückweisung lodern Hass und Paranoia in Valerie auf, die sie bald nicht mehr im Griff hat. Schließlich sieht sie den Tag gekommen, von Warhol ihre 15 Minuten Ruhm einzufordern…

Es war der 3. Juni 1968, als um viertel nach vier am Nachmittag Valerie Solanas mit einer 32er Beretta ein Attentat auf Andy Warhol verübte und ihn dabei lebensgefährlich verletzte. Doch der vorliegende Film dreht sich nicht um das Leben des introvertierten Pop-Künstlers, sondern um das Leben der Feministin Valerie Solanas. Warum hat sie das Attentat begangen? Warum ist es überhaupt so weit gekommen?

Das Schicksal von Valerie ist heute immer noch so aktuell wie damals. Der Film ist düster, gar kein Hollywoodprodukt, wie es viele kennen. Drogen, Partys, Alkohol, Dekadenz – nichts wird hier ausgelassen. Die Geschichte wird sehr gut erzählt, aber dennoch muss man ein Faible für diese Art Film haben, da man ihn sonst vielleicht falsch versteht oder eben Länge sieht, wo keine sind. Wer auf gute Filme steht die in den 60er Jahren spielen, sollte unbedingt einen Blick auf I Shot Andy Warhol werfen – Genrefans werden nicht enttäuscht werden!

Bild:
Das Bild weist – was bei einer fast 10 Jahre alten Produktion kein Wunder ist- leichte Schwächen auf. Das Bild wirkt ein wenig weich, so dass die Schärfe nicht immer optimal ist. Dafür wissen die zumeist warmen Farben zu überzeugen. Der Kontrast ist stellenweise ein wenig zu niedrig, so dass es passieren kann, dass kleine Details von der Dunkelheit verschluckt werden. In diesem Fall halte ich gute 78 % für angebracht.

Ton:
Da es sich bei I Shot Andy Warhol um einen recht dialoglastigen Film handelt, kann der Zuschauer keine großartigen Effekte oder Basseinsätze erwarten. Dafür werden die Dialoge sauber über die Boxen wiedergegeben, Fehler in der Form von Rauschen oder Verzerrungen sind nicht vorhanden. Die hinteren Boxen werden bei Musikeinlagen oder einigen Effekten mit in das Geschehen einbezogen, zumeist wird das Geschehen aber dennoch über die Front wiedergegeben.

Extras:
Bis auf eine Trailershow ist leider kein Bonusmaterial vorhanden...