Hanbando
Limited Edition

Korea im Heute: Nach einem langen Prozess der Annäherung ist die Vereinigung zwischen Nord- und Süd-Korea beschlossene Sache. Einer der ersten Grundpfeiler dieser Vereinigung soll eine Zuglinie sein, deren Ausläufer sich vom Süden bis in den tiefsten Norden Koreas verzweigen soll und so die Menschen noch enger zusammenzubringen.
Doch es kommt zum Eklat, als zur feierlichen Eröffnung der Zuglinie die japanische Gesellschaft nicht erscheint und verlauten lässt, das es keine Zustimmung zum Eröffnen der Linie seitens der Japaner geben wird. Da durch ein 100 Jahre altes Dokument, unterzeichnet durch den letzten König Koreas Gojong (Kim Sang-yung), den Japanern völlig Handhabe über dieses Projekt gewährt, dessen Idee bereits zu Zeiten von Gojong entstand. Die Präsidenten sehen sich in einer Zwickmühle, da es den Einigungsprozess mehr als behindert und zu weitreichenden internationalen, diplomatischen Verwicklungen, wenn nicht sogar zum Krieg zwischen Korea und Japan führen kann.

Doch in diesen düsteren, bewegten Zeiten erscheint der sehr umstrittene Geschichtslehrer Choi Min-jae (Jo Jae-hyeon) und behauptet, dass alle Verträge mit Japan, der vergangenen 100 Jahre gefälscht seien. Er behauptet, dass man den letzten König bedroht habe, in seinem Angesicht den gesamten Hofstaat und seine Frau hingerichtet hat. Dennoch wollte er sich nicht der japanischen Bedrohung ergeben und so tat er das einzige, was er machtlos wie er war, noch machen konnte. Er ließ ein zweites königliches Siegel herstellen, eines welches sich nur in winzigen Details vom Richtigen unterscheiden würde, für jeden der wüsste wo man suchen muss. Mit diesem neuen Siegel unterzeichnete er jedes Dokument der Japaner, womit alle diese Schreiben lediglich den Wert des Papiers darstellten, auf das sie gedruckt waren. Wenn man nun das richtige Siegel finden würde, welches der König kurz bevor man ihn ermorden ließ sicher irgendwo versteckt haben muss, könnte man den Vertrag, welcher die Eröffnung durch die Japaner verhindert, als Fälschung entlarven. Zudem könnten die Verbrechen, welche die Japaner am koreanischen Volk begangen haben, öffentlich bekannt gemacht werden.

Choi Min-jae soll dieses Siegel finden und er hat nicht mehr viel Zeit, den das Säbelrasseln der militärischen Streitkräfte hat begonnen... Do not copy!

Originaltitel: Hanbando
Filmlänge: 147 Min. (NTSC)
Produktionsjahr: 2006
Herstellungsland: Korea
Erscheinungsdatum: 02.02.2007
EAN-Code: 809192640153

koreanisch 2.0 Surround
koreanisch 5.1

Untertitel: englisch, koreanisch

Fazit:
Was ist den da schief gelaufen? Um es auf einen Punkt zu bringen, was mit diesem Film nicht stimmt - es ist die Langeweile in Bild und Ton. Und da kann und vor allem will man nichts beschönigen, es ist einfach sehr viel schief gelaufen was diesen Film betrifft.

Prinzipiell war die Idee von Kang Woo-suk (Public Enemy), gar nicht mal so schlecht und die Ansätze des Films machten durchaus Lust auf mehr, doch die Ansätze verlieren sich recht schnell in diesem Strudel aus nationalistischen Gebaren, wie ich es so fast noch nie im koreanischen Kino gesehen habe. Der Film reitet munter auf den ohnehin nicht ganz unproblematischen Verhältnissen zwischen Korea und Japan herum und stellt die japanischen Charaktere im Film wie die böse, alles tötende, alles einnehmende und auf Krieg sinnende Übermacht aus dem Osten hin. In den 147 Minuten Laufzeit wird eine Lobpreisung auf Korea angestimmt, die ans Unerträgliche reicht und den eigentlichen Grundgedanken des Films schlicht vergessen lässt. Der Plot hat Potential für einen richtig guten Polit-Thriller mit leichten Fantasy und Historiendrama Anlehnungen, aber geht völlig durch die angesprochenen Problematiken unter. Was den Film letztendlich nur noch auszeichnet sind die hervorragenden Schauspieler, die durchaus sehr gelungenen Sets und die recht aufwendigen CGI Effekte, allen voran die Sprengung eines Hochhauses.

Es ist schwer bei solch einem Werk überhaupt noch etwas Positives zu finden und der Sinn besagten Werkes erschließt sich wahrscheinlich auch nur einem Koreaner mit sehr viel Vaterlandsliebe. Hanbando ist koreanisches Kino von dem ich ablehnen würde und mehr fällt mir dazu auch leider nicht ein.

Bild:
In Sachen Bild kann sich diese DVD aus dem Haue CJ Entertainment durchaus sehen lassen und ist einmal mehr ein Beweis für die hohe Qualität koreanischer DVD-Veröffentlichungen. Das Bild ist sauber, weist ein sehr gutes Hell-Dunkelverhältnis auf und auch die Farben sind sehr kräftig. Einzig was mir aufgefallen ist, das Bild kämpft mit leichten Unschärfen, welche aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Ton:
In Sachen Ton habe ich von dieser DVD etwas mehr erwartet, gerade aus Korea. So sucht man bei diesem Film eine DTS Tonspur vergebens, was nun wirklich dem heutigen Stand der Technik entsprechen würde. Auch hält die Qualität nicht wirklich das, was man erwarten würde, vor allem wenn man anderen Veröffentlichungen aus diesem Hause sieht bzw. hört. So ist die Dolby Digital 5.1 Tonspur etwas sehr leise abgemischt, auch erscheint sie mir etwas zu fade, gerade bei der bereits erwähnten Sprengung des Hochhauses hätte ich mir etwas mehr „bumbs“ gewünscht.

Extras:
Die mir hier vorliegende Limited Edition von Hanbando überrascht durch ein sehr ausgefallenes Box-Design. Die Box bietet Kantenbeschlägen aus Metall, einen Magnetverschluss der die Box verschließt und zuletzt gelangt man zu einem sehr schön gestaltetem Digipak mit einem umfangreichen Booklet und als Zugabe noch 5 kleine aus Metall bestehende Lesezeichen, welches die Gesichter der Hauptdarsteller zeigt.

Auf DVD 1 führt uns das animierte Menü zu den Punkten Film-Starten, der Kapitel-Anwahl und dem Tonsetup, wo wir die Möglichkeit haben uns einen Audiokommentar einspielen zu lassen.

Auf DVD 2 führt uns das animierte Menü zunächst zu einem Making Of mit dem Titel „1178 km“ (22,44 min), dem ausführliche Interviews (23,29 min) mit den Hauptdarstellern und Machern des Films folgen. Im Anschluss daran erhalten wir einen kleinen Einblick in das Setdesign (12,27 min), die umfangreichen CGI-Effekte (6,22 min) und der Musik-Komponist meldet sich zu Wort (4,30 min). Nach dem man sich dieses zu Gemüte geführt hat, erfahren wir etwas mehr über den geschichtlichen Hintergrund des Films (10,11 min). Weiter geht es mit zwei kleinen Making Ofs zu den See-Manöver Szenen des Films (12,21 min) und die Sprengung des Hochhauses (8,12 min). Den Abschluss des Bonusmaterials bilden dann noch ein Musikvideo (4,30 min), ein Einblick in die Entstehung der Presse- und Coverfotos (3,46 min), ein Trailer zum Film (2,05 min) und zu guter Letzt noch eine Fotogalerie (2,25 min).

Sicher enthält das Bonusmaterial viel Wissenswertes und vielleicht auch die eine oder andere Antwort, warum der Film so geworden ist, wie er ist. Leider machen aber das Fehlen von englischen Untertiteln das Verständnis der Special Features etwas schwierig.