Die Dolmetscherin

Originaltitel: The Interpreter
Filmlänge: 124 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: Frankreich / Großbritannien / USA
Erscheinungsdatum: 25.08.2005
EAN-Code: 5050582346623

deutsch 5.1
englisch 5.1

Untertitel: deutsch, englisch für Hörgeschädigte, türkisch

Fazit (7.5/10):
Einen Film im UN-Gebäude in New York zu drehen ist gar nicht einmal so einfach. Wenn nicht sogar fast unmöglich. Aber was sich Sydney Pollack in den Kopf gesetzt hat, dass schafft er auch! Er arrangierte ein Treffen mit dem Generalsekretär Kofi Annan, unterhielt sich intensiv mit ihm und erklärte die Dringlichkeit, in dem Gebäude zu drehen. Und er schaffte es, ihn zu überzeugen! Pollack durfte an den Wochenenden hinter den dicken Mauern am Ostufer von Manhattan seinen Film drehen.

In diesem Film dreht es sich um Silvia Broome, die fiktive Dolmetscherin eines erfundenen afrikanischen Staates. Sie bekommt zufällig über Kopfhörer ein Gespräch mit, welches nun wirklich nicht für ihre Ohren bestimmt war. Sie erfährt, dass der Regierungsvertreter von Matobo bei einem Attentat sterben soll.

Silvia gibt den Inhalt des Gespräches weiter, doch niemand von den US-Behörden will ihr Glauben schenken. Erst als Silvia selber fast Opfer eines Anschlagen wird, nimmt man sich ihrer an…

Die Dolmetscherin ist ein spannender Phycho-Thriller, mit bemerkenswerten Dialogen und interessanten Charakteren. Allerdings wird der Film zu Ende hin ein wenig klischeehaft und unglaubwürdig. Dennoch lohnt es sich, ihn einmal anzusehen. Ein unterhaltsamer Nachmittag ist auf jedem Fall garantiert!

Bild (8.5/10):
Das Bild im Cinemascorpe-Format überzeugt durch Rauscharmut und kräftigen, natürlichen Farben. Der Kontrast ist ausgewogen, zeigt jedoch in dunklen Passagen einige Schwächen. Dafür ist die Schärfe sehr gut – wenn auch nicht perfekt.

Ton (7/10):
Das Genre bietet nicht wirklich viele Möglichkeiten für Effekte. Dennoch kommen auch bei diesem Streifen die Surroundlautsprecher zum Einsatz. Neben den Musikeinlagen werden auch einige Effekte homogen auf alle fünf Lautsprecher verteilt.

Extras (6/10): Neben dem Hauptfilm gibt es unter anderem noch einen informativen Audiokommentar auf der DVD. Hier erfährt der Zuschauer viel Wissenswertes zum Film. Des Weiteres gibt es noch ein alternatives Ende, einige unveröffentlichte Szenen, Trailer und vier Featuretten:

Vom Konzept zur Schnittfassung

Die ultimative Kulisse: Die vereinten Nationen

Ein Tag im Leben einer echten Dolmetscherin

Dolmetschen – Pan & Scan und Widescreen im Vergleich

Sonja

Film:

75 %

Bild:

85 %

Ton:

70 %

Extras:

60 %

"Die Dolmetscherin" ist der perfekte Film für einen Nachmittag, an dem man sich für keinen Film entscheiden kann und lediglich unterhalten werden möchte.

"Die Dolmetscherin" beginnt trotz ruhiger Inszenierung furios. Pollack zieht hier Register, die lediglich Vollprofis vernünftig und wirksam einzusetzen wissen. Er erzeugt Spannung und einen schnellen Einstieg, ohne dabei viele sinnlose Effekte zu setzen.

So beginnt der Film anspruchsvoll und schafft es auch ungefähr über die halbe Laufzeit, das Tempo und das Niveau zu halten.

Leider schafft es Pollack nicht, das Niveau zum Ende hin zu halten. So driftet der Film tatsächlich ab, wird etwas wirr und überladen.

Insgesamt aber ist Pollack ein spannender, wenn auch zum Ende hin etwas abfallender Thriller gelungen.

Das Bild kann man durchweg als gelungen bezeichnen. Selbst in dunklen Szenen sind Details gut zu erkennen und die Farben werden jederzeit sehr gut wiedergegeben. Lediglich ein leichtes Grieseln stört ab und zu den Filmgenuss und in einigen Szenen lässt die Schärfe etwas nach.

Der Ton der deutschen Tonspur fällt besser aus als die der englischen Tonspur. Gerade die deutsche Tonspur überzeugt immer wieder durch ihre gut eingesetzten Effekte, die zum Teil unauffällig, aber sehr gut eingesetzt werden. Wie gut der Ton ist, kann sich vor allem bei der Busexplosion feststellen lassen, die wirklich sehr gut ausfällt.

Die Stimmen werden sehr gut wiedergegeben. In der englischen Fassung allerdings wirken die Stimmen nicht so voll wie in der deutschen Fassung.

Die Extras sind zwar nicht gerade zahlreich, aber qualitativ sehr hochwertig. Vor allem der Audiokommentar von Sydney Pollack ist bemerkenswert gut gelungen und sehr fesselnd und informativ. So bezieht sich meine Bewertung der Extras vor allem auf die Qualität und nicht auf die Quantität.

Insgesamt ist die DVD-Umsetzung sehr gut gelungen.

Nicola

Film:

77 %

Bild:

85 %

Ton:

80 %

Extras:

80 %