Die Fremde in dir

Erica Bain ist Moderatorin einer Radiosendung und ist somit am Puls der Straße täglich beteiligt. Zusammen mit ihrem Verlobten David Kirmani lebt sie mit und in der Stadt New York. Doch das Schicksal schlägt unbarmherzig zu:
Erica und David werden überfallen und brutal verprügelt. Erica überlebt den Überfall, aber David erliegt den Verletzungen...

Auch wenn der Körper auf den Weg der Genesung ist, Erica bleibt traumatisiert und traut den Straßen New Yorks nicht mehr. Aus jeder Ecke könnte Gefahr drohen...

Um dieser Angst entgegenzutreten organisiert sie sich eine Waffe. Erica ist nicht wirklich überrascht, als sie die Pistole wirklich abfeuern muss... Do not copy!

Originaltitel: The Brave One
Filmlänge: 122 Min.
Produktionsjahr: 2007
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 27.09.2007

Fazit:
Die Fremde in dir ist kein reiner Selbstjustizfilm, wie man vielleicht vermuten mag. Natürlich geht es in diesem Film auch um Selbstjustiz, aber er will vieles mehr vermitteln.

Die Story ist grundsätzlich simpel gehalten und bietet kaum Überraschungen. Ich schreibe absichtlich kaum, da das Ende schon ein wenig überraschend ist, denn es passt irgendwie so gar nicht in den Ablauf.
Nach einer kurzen Einführung in die Persönlichkeiten geht es auch schon zur Sache. Und ab hier wird der Zuschauer nicht nur in simple Gewalt entführt, sondern in ein Psychodrama, welches verschiedene Einblicke gewährt. Es geht nicht darum Rache auszuüben, sondern um Beweggründe, Angstzustände, wie man (oder besser gesagt Frau) damit umgeht, wie weit muß man gehen um ein traumatisierendes Erlebnis zu überwinden usw. Der Film erzeugt eine düstere und beklemmende Stimmung und der Zuschauer begleitet die Protagonistin mit gemischten Gefühlen. Wer sich auf den Film einlässt wird unweigerlich in seinen Bann gezogen. Durch die gewählte Härte, welches die "Action-Szenen" betrifft, gewinnt der Film zusätzlich an Glaubwürdigkeit. Hier wurde eine gute Mischung gewählt und es entstehen keine unnötige Längen.

Schauspielerisch kann Jodie Foster einmal mehr überzeugen. Hatte sie in den letzten Filmen wie z.B. Flightplan eine zwar gute Rolle, hier zeigt sie eine hervorragende Leistung. Hinzu kommt, ihre Figur ist keine von der Sorte, mit die der Zuschauer kontinuierlich sympatisiert. Terrence Howard begeistert ebenfalls, er spielt die Rolle des einfühlsamen Polizisten sehr glaubwürdig. Das Zusammenspiel der Beiden ist für den Film sehr wichtig und funktioniert hervorragend.

Wer nun einen Rächerfilm erwartet ist bei Die Fremde in dir am falschen Platz. Der Film zeigt viel mehr. Ein kleiner Einblick in die menschliche Psyche ist wesentlicher Bestandteil und sollte als solches gesehen werden. Kurzum: Keine ganz so leichte Kost, aber absolut sehenswert.