Cinema16: American Short Films

Mit der DVD-Reihe Cinema 16 präsentiert der britische Produzent Luke Morris faszinierende Frühwerke von renommierten amerikanischen Regisseuren, sowie preisgekrönte Kurzfilme von talentierten Newcomern der amerikanischen Filmszene.
Die DVD Cinema 16: American Short Films ist bereits der dritte Teil der Serie und enthält folgende Filme:

The Lunch Date (Adam Davidson), Five Feet Hig And Rising (Peter Sollett), Freiheit (George Lucas), Daybreak Express (Da Pennebaker), Vincent (Tim Burton), Terminal Bar (Stefan Nadelman), Terry Tate Office Linebacker (Rawson Mashall Thurber), Necrology (Standish Lawder), The Discipline Of D.E. (Gus van Sant), The Wraith Of Cobble Hill (Adam Parrish King), George Lucas in Love (Joe Nussbaum), Meshes Of The Afternoon (Maya Deren), Carmen (Alexander Payne), Feelings (Todd Solondz), Paperboys (Mike Mills), Screen Test: Helmut (Andy Warhol)

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Originaltitel: Cinema 16: American Short Films
Filmlänge: 209 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 05.06.2006
EAN-Code: 5051083001663

englisch 2.0

Untertitel: deutsch

Fazit (8/10):
Mit rund 200 Minuten Laufzeit bietet Cinema 16: American Short Films wirklich eine außergewöhnliche Sammlung von Kurzfilmen. Interessant sind vor allem die Erstlingswerke weltbekannter Regisseure wie z.B. George Lucas, Tim Burton oder Gus van Sant.
Aber auch die restlichen Produktionen können sich sehen lassen. Denn Werke von z.B. Alexander Payne (About Schmidt) wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet und bieten durchweg Unterhaltung. Außerdem reichen die präsentierten Filme von 1943 (Meshes of the Afternoon) bis hin zu Produktionen aus dem Jahr 2005 (The Wraith of Cobble Hill). Abwechslung ist also vorprogrammiert.

The Lunch Date:
Adam Davidson, der später durch TV-Produktionen wie LOST oder Law and Order sich einen Namen machte, präsentiert hier einen tollen schwarz/weiß - Film über die eingefahrenen Sichtweisen der Gesellschaft. Mit einem Hauch von Ironie endet dieser tolle Kurzfilm in einem genial witzigen Finale.

Five Feet High and Rising:
In diesem Kurzfilm dreht sich alles um das Erwachsenwerden. Eindrucksvoll kann Peter Sollett zeigen, was es bedeutet, in New York's Lower East Side aufzuwachsen.

Freiheit:
Als Student der University of Southern California produzierte der „große“ George Lucas diesen Kurzfilm. In dem 3-Minuten-Werk geht es um die Flucht aus der ehemaligen DDR und schließt mit einem traurigen Ende ab. Es ist schon ziemlich interessant eine von George Lucas früheren Produktionen zu sehen, bevor schließlich Blockbuster wie Indianer Jones oder Star Wars entstanden.

Daybreak Express:
D.A. Pennebaker gilt als einer der Pioniere des Unterhaltungsfilms und wurde bekannt durch seine ganz eigene Art der Kameraführung. Auch in Daybreak Express wird dem Zuschauer eine Bahnfahrt mit tollen Aufnahmen präsentiert.

Vincent:
Mit diesem Animationsfilm zeigt Tim Burton eine beeindruckende und humorvolle schwarz/weiß Produktion, bei der er selbst nicht nur Regie geführt, sondern auch die Geschichte selbst geschrieben hat.
Die Erzählung über den Werdegang von Vincent Malloy ist wirklich gelungen und zeigt, zu welch guter Arbeit Tim Burton fähig ist.

Terminal Bar:
Ein versteckter Laden in New York City und exzentrische Gäste... Dies erlebt der Zuschauer in dem Kurzfilm von Stefan Nadelman, der für dieses Werk im Jahr 2003 auf dem Sundance Film Festival ausgezeichnet wurde. Toll anzusehen, verspricht das 22-minütige Werk durchgehende Unterhaltung.

Terry Tate: Office Linebacker:
Hier wird ein Film über die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auf recht ungewöhnliche Weise präsentiert und Terry Tate, der Motivator nicht nur für eine Footballmannschaft. Sein Job, jeden zurechtzuweisen, der gegen die Regeln verstößt, ist herrlich komisch in einem Büro umgesetzt worden. Rawson Marshall Thurber hat hier einen tollen Kurzfilm entstehen lassen, der bereits im Internet zum Download bereit stand und über 15 Millionen Mal angeklickt wurde.

Necrology:
In dem Werk von Standish Lawder geht es um das Leben in New York City. Dem Zuschauer werden menschliche Persönlichkeiten an der Grand Central Station vorgestellt.

The Discipline of D.E.:
Gus van Sant ist nach seinem Film "My Own Private Idaho" oder "Elephant" vielen schon bekannt. Hier zeigt van Sant eines seiner früheren Werke. "Do Easy" - der einfachste Weg im Leben und das Streben nach diesem ist der Inhalt der Geschichte. Aber nicht immer ist der einfachste Weg auch der beste und genau diese Komplikationen werden hier in der tollen schwarz/weiß Produktion aufgezeigt.

The Wraith of Cobble Hill:
In dem Animationsfilm von Adam Parrish King ist der Junge Felix der Protagonist. Er muss sich um den Hund des netten Geschäftsinhabers Mr. H kümmern und da Gelegenheit Diebe macht, lässt sich Felix die Chance nicht nehmen und verschafft sich und seinen Freunden mit dem ihm übergebenen Schlüssel Zutritt zum Laden. Aber natürlich endet alles ganz anders, als sich das Felix vorgestellt hat.

George Lucas in Love:
Mit diesem Kurzfilm präsentiert Joe Nussbaum eine herrliche Satire zu Star Wars und Shakespear in Love. Der Kurzfilm stand bereits im Internet zum Downloaden zur Verfügung und ist eine witzige und sehr amüsierende 8-Minuten-Unterhaltung. Für mich das absolute Highlight auf dieser DVD. George Lucas selbst ließ Joe Nussbaum wissen, dass er sich sehr über sein Werk amüsiert habe.

Meshes of the Afternoon:
Dieser Kurzfilm ist einer der bekanntesten, wenn es um innovative Filmideen geht. Zwischen einem traumartigen Zustand und Realität wird hier die subjektive Betrachtungsweise der Protagonistin Deren gezeigt. Sehr interessant und ein absolut sehenswertes Werk von Maya Deren.

Carmen:
Der erste Kurzfilm von Alexander Payne kann sich ohne Weiteres sehen lassen. Sein bekanntestes Werk ist sicher About Schmidt, doch auch diese Produktion über Liebe mit tragischem Ende ist toll umgesetzt worden.

Feelings:
Hier übernimmt der Macher gleich selbst die Hauptrolle und spielt einen verzweifelten Jungen, der ohne die Liebe in seinem Leben es nicht aushalten kann. Ein 3-Minuten-Werk voller Gefühl, dass zu unterhalten weiß.

Paperboys:
Das Leben und die Vorstellung des typischen "American Life" ist hier das Thema. Wirklich schön in Szene gesetzt und mit tollen Aufnahmen verziert, schafft es Mike Mills 41 Minuten lang zu unterhalten.

Screen Test: Helmut:
Andy Warhol ist bekannt für seine ungewöhnlichen Aufnahmen. Auch in seinem Kurzfilm von 1964 werden herrliche Close-Ups und Kamerafahrten präsentiert, die einen bezaubernden Charme ausstrahlen. Absolut sehenswert!


Insgesamt wird hier eine liebevolle Zusammenstellung geboten. Die Vielfalt zeigt beeindruckend die Möglichkeiten und Entwicklungen der einzelnen Regisseure und macht die ganze DVD zum Kurzfilmerlebnis schlechthin.
Wer innovative Filme der etwas anderen Art mag, ist mit dem dritten Teil der Cinema 16 - Reihe sehr gut bedient. Ein Sehvergnügen für Filmfans!

Bild (6/10):
Aufgrund der unterschiedlichen Produktionsjahre und Stilrichtungen ist die Bewertung des Bildes nicht einfach. Auch wenn häufig Bildfehler auftreten und der Kontrast, sowie Bildschärfe doch teilweise recht schlecht sind, muss man beachten, dass es sich um die Erstlingswerke der Regisseure handelt. Da kann man gerade von den älteren Produktionen keine Wunder erwarten. Daher ist die Qualität insgesamt zufriedenstellend.

Ton (6/10):
Auch bei der Bewertung des Tons ist eine einheitliche Zusammenfassung nur schwer möglich. Durchgängig sind die Diaolge deutlich und klar zu verstehen, wobei der Originalton mit deutschen Untertiteln vorliegt. Einen räumlichen Klang bieten die Produktionen natürlich nicht. Insgesamt wird jedoch ein solides Ergebnis präsentiert.

Extras (4/10):
Bei fast allen Kurzfilmen können recht ausführliche Audio-Kommentare hinzugeschaltet werden. Dabei sind häufig die Regisseure selbst vertreten. Außerdem liegt der DVD ein umfangreiches Booklet (auf englisch) bei, dass Kommentare und Filmüberblicke beinhaltet. Weitere Extras sind allerdings nicht vorhanden.