Mein Leben in Rosarot

Originaltitel: Ma vie en rose
Filmlänge: 85 Min. (PAL)
Produktionsjahr: 1997
Herstellungsland: Belgien / Frankreich / Großbritannien
Erscheinungsdatum: 18.05.2006
EAN-Code: 4042662331357

deutsch 2.0
französisch 2.0

Untertitel: deutsch

Fazit (8.5/10):
Rosa ist doch eine Mädchenfarbe, oder? Ludovic ist aber ein Junge - zumindest sagen das alle. Dabei ist Ludovic ganz sicher, das er ein Mädchen ist. In der ersten Zeit wird das Verhalten von Ludovic belächelt. Eine Phase eben, wie sie Kinder eben haben. Aber mit der Zeit spitzt sich die Lage zu: Ludovic möchte Kleider tragen und mit Puppen spielen. Er verhält sich seiner Meinung nach ganz normal, findet allerdings, dass sich seine Mitmenschen ihn gegenüber komisch verhalten...
Mit der Zeit kann Ludovic allerdings seine Großmutter und seine Mutter auf seine Seite zu ziehen, während der Vater will, dass Ludovic zu einem Therapeuten geht. Die Nachbarn weiten indessen ihre Abneigung gegen Ludovic auf die ganze Familie aus.

Das Thema Transsexualität ist immer noch ein kleines Tabu. Regisseur Alain Berliner hat mit Mein Leben in Rosarot einen wunderschönen Film geschaffen, der durch eine schöne Kameraführung und eine gelungene Farbkomposition besticht. Sein Regiedebüt mit der Gender-Problematik ist durchaus gelungen, allerdings gibt es auch kaum Filme mit vergleichbaren Themen. Er spricht die Problematik der Vater-Sohn-Beziehung an, zeigt, dass die Mutter mit dem "Problem" besser umgehen kann als ihr Mann.

Der Film wurde nicht nur für die Jüngeren unter uns geschaffen, "Ma vie en rose" (so der Originaltitel) spricht auch durchaus das ältere Publikum an. Die Kleinen werden sicherlich an den lustigen Szenen Gefallen finden, während die Älteren unter uns mehr über die spöttischen Bemerkungen schmunzeln werden.

Insgesamt dreizehn Drehbuchfassungen wurden für diesen Film geschrieben, bevor sich Alain Berliner und Chris Van der Stappen für das Eine entschieden haben. Zuerst sollte sich die Geschichte nämlich um ein Mädchen drehen, welches ein Junge sein sollte. Dann entschieden sich Berliner und Van der Stappen um - und das war eine gute Entscheidung, wie sich nun herausstellte. Der Film wurde für viele nationale und internationale Filmpreise vorgeschlagen und gewann viele Trophäen.

Bild (8/10):
Bei Mein Leben in Rosarot bekommt der Zuschauer ein schönes Bild mit bunten, kräftigen Farben und einer guten Schärfe geboten. Letztere zeigt in der Totalen leichte Schwächen, kann dafür aber in der Detailaufnahme überzeugen. Der Kontrast ist auch in dunkeln Passagen gelungen, ganz selten huscht mal ein Kratzer durch das Bild.

Ton (6.5/10):
Allein vom Genre her kann man bei Mein Leben in Rosarot keine großartigen Effekte oder brachialen Basseinsatz erwarten. Die deutsche und die französische Tonspur liegen jeweils in Dolby Surround 2.0 vor, ich konnte weder ein Rauschen noch Verzerrungen entdecken. Die Stimmen der Darsteller werden zusammen mit den Nebengeräuschen sauber über die Boxen wiedergegeben, hier reicht es zu guten 6,5 Punkten!

Extras (2/10):
Neben einer Fotogalerie mit Bildern aus dem Film gibt es noch eine kleine Trailershow, welche weitere Titel aus dem Hause MC One vorstellt.