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Walk the line Cover

Gesamtwertung

Film/Inhalt (4 Bewertungen):
Wertung: 89 %
89 %

Filminfos zu:

Kino-ReviewWalk the line

Inhalt

Am 12. September 2003 erschütterte der Tod von Country-Legende Johnny Cash nicht nur die eingefleischten Liebhaber dieser Musikrichtung. Nach selbst für Hollywood-Verhältnisse atemberaubend kurzen 2 Jahren kommt der in den USA bereits vielbeachtete Film nun auch in unsere Kinos. Ein praller Film mit wunderbaren Bildern und einem satten Sound. Achtung! Das ist kein reiner Musikfilm – eher eine große Liebes- und Lebensgeschichte mit zwei hervorragend aufspielenden Protagonisten (Joaquin Phoenix und Reese Whitherspoon). Do not copy!

Infos zum Film

Originaltitel: Walk the line
Filmlänge: 132 Min.
Produktionsjahr: 2005
Herstellungsland: USA
Erscheinungsdatum: 02.02.2006

Kritiken

Fazit (8/10):
Die deutsche Fernsehlandschaft von öffentlich-rechtlich bis privat präsentierte sich am 12. September 2003 überraschend einheitlich. Anstelle des üblichen kurzbiografischen Zusammenschnitts hatten sich beinahe alle Redaktionen in den Spätnachrichten für das Video „Hurt“ entschieden, um den Tod eines der letzten Großen der Musik zu kommentieren - Johnny Cash. Wie viele dabei gleich mitgeheult haben, sagen die Statistiken zu den Einschaltquoten nicht aus.
Es werden schon einige gewesen sein. Nicht nur wegen der berückend schönen Trauer dieses Songs, sondern auch wegen der Gewissheit, dass da jemand gegangen ist, den keiner ersetzen kann.

An der Hingabe zum Country scheiden sich die Geister. An der Bewertung von Johnny Cash kaum. Ihm vor allem ist zu verdanken, dass diese Musikform aus einer muffigen, erzkonservativen Ecke herausgekommen ist.
Der Film von James Mangold (Copland, Identität) greift sich aus der üppigen Biografie von Cash einzelne Episoden heraus und beleuchtet eingehend gerade mal die 10 Jahre bis 1968. Das ging wohl nicht anders. Die Konzentration auf gerade diesen Lebensabschnitt scheint dennoch richtig.
Cash gerät in Konflikt mit einem Musikbusiness, das lieber bei den weißen Landeiern im karierten Hemd bleiben will, als mit ihm neue Wege zu beschreiten. Country ist in den USA nun mal ein Phänomen der Massenkultur mit einem immanenten Hang zur Trivialität. Wer vermag schon die trällernden Cowgirls und Cowboys zählen, die von einer Heerschar von Talentsuchern direkt vom Melkschemel ins Studio gezerrt werden, um dann mit musikalischer Durchschnittsware den Markt zu sättigen. Dem Johnny Cash im Film ist klar, dass dies für ihn kein Denkschema sein kann und seine bereits bröckelnde Karriere endgültig beenden könnte. Allerdings wirken zunehmende Drogenprobleme und Verhaltensexzesse kontraproduktiv zu seinem Auflehnen. Das nimmt den Betrachter nicht immer für ihn ein. Nein, Cash wird in diesem Film nicht gehätschelt. Hier wird kein göttlicher Lebensweg gezeigt. Vielmehr bekommt der Zuschauer eine Ahnung davon, warum Jahrzehnte später ein altersweiser Sänger auch einem jungen Publikum sehr zu Herzen gehen kann. Dieser dargestellte Wandel ist großes Kino.

Das alles wird im Film berührt. Auch. Eigentlich (und da lege ich mich fest) sind es aber 135 Minuten wunderbare Liebesgeschichte mit Open End. Regisseur Mangold tut gut daran, gerade hier den Focus zu setzen. Biografien und demzufolge auch biografische Filme haben nun mal nicht die Chance, mit überraschenden Wendungen aufzuwarten. Alle wissen ja, wie es ausgeht. Das Happy End ist historisch belegt. Das Skript macht hier sehr gekonnt aus der Not eine Tugend, indem es die Beziehung des Sängers zu June Carter in den Mittelpunkt stellt. Das versöhnt auch damit, dass einzelne Lebensfragmente wie zusammenhanglose Bruchstücke daher kommen, oder auch nur kurz und oberflächlich angeschnitten werden. Insofern ist „Walk The Line“ auch kein Biografie-Ersatz, zumal die nicht minder spannenden Jahre nach 1968 de facto gar nicht stattfinden. Aber, 2 ¼ Stunden Film reichen auch.
Als Johnny Cash die Liebe seines Lebens kennen lernte, war er verheiratet und sie gerade frisch getrennt. Eine allgemein undenkbare Konstellation im Amerika jener Jahre und für die betont religiöse Fangemeinde im Besonderen. Auch zwischen den beiden ist nicht immer eitel Sonnenschein. Offenbar eine wahre Liebe.
Bei Drehbüchern dieser Art kommt es natürlich auf die Hauptdarsteller an. Auf dem Papier sieht das aber eher nach grandioser Fehlbesetzung aus. Weit gefehlt! Denn sowohl Joaquin Phoenix (Signs, The Village, Gladiator) als auch Reese Witherspoon (Natürlich Blond 1 & 2, Vanity Fair) beweisen sich als verdammt gute Schauspieler mit einer oscarreifen Leistung. Gerade diese beiden Protagonisten machen den Film so überaus ansehenswert. Das soll die Leistung der anderen Akteure keinesfalls schmälern, auch wenn Ginnifer Goodwin (Das Lächeln Der Mona Lisa) als Cashs (Noch-) Frau Vivianne allein schon vom Skript her leider nicht viel reißen kann. Beeindruckend ist das Spiel von Robert Patrick (Terminator 2) als der Vater von Johnny Cash.
Neben den sehr schön gefilmten Bildern besticht dieser Kinoabend vor allem durch einen wunderbaren Sound. Keine Konserven! Alle Stücke wurden sehr gekonnt (wieder Überraschung) von Phoenix/Witherspoon eingesungen. Es geht die Mär, dass Cash zu Lebzeiten höchst selbst Joaquin Phoenix als Darsteller für diesen Film auserkoren hat. Die offensichtlichen Gesangstalente werden dabei auch eine Rolle gespielt haben. Die Entscheidung war gut.
Damit kann dann auch das Geheimnis gelüftet werden, warum diese Filmbiografie so schnell nach Cashs Ableben auf die Leinwand kommt. Das Projekt gibt es schon seit gut 15 Jahren, wurde aber aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. Insofern ist diese Schnelligkeit eher ein Zufall. Sicherlich hat auch der Erfolg von „Ray“ dieser Art von Filmen die Tore geöffnet. Andererseits feiert Amerika nun mal gerne seine Helden, auch die widerspenstigen. Wenn es derart gelungen geschieht, sollte dagegen auch gar nichts einzuwenden sein.
Johnny Cash starb knappe 3 Monate nach dem Tod seiner bis an sein Lebensende geliebten June.
Manchmal sind die Geschichten des Lebens noch größer als das große Kino.
Stephan Rudat
Film:
Wertung: 80 %
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Wertung: ? %
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Extras:
Wertung: ? %
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Eins vorne Weg: Wenn man die Musik von Johnny Cash nicht mag, dann wird man sich den Film wohl eher nicht ansehen. Alle, die nur ein kleines bißchen damit anfangen können müssen ihn aber unbedingt gesehen haben! Die schauspielerischen Leistungen sind echt der Hammer. Der Film ist eine glasklare Empfehlung wert!
j.mclane
Film:
Wertung: 100 %
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Extras:
Wertung: ? %
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Walk the Line ist gut gespielt und zeigt einen kurzen Einblick in das Leben Cash"s. Obwohl es keine Action gibt und meiner Meinung nach nur wenige spannende oder emotionale Momente, bekommt man nach dem Film den Eindruck, die gut 130 Minuten haben sich gelohnt. Schließlich handelt es sich ja auch um eine biografische Geschichte und nicht um etwas frei Erfundenes, bei dem man die Spannungskurve ganz anders ansetzen könnte. Beeindruckend und lobenswert zu erwähnen finde ich, dass die beiden Hauptdarsteller die Songs wirklich selbst gesungen haben!
Daniel
Film:
Wertung: 80 %
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Ton:
Wertung: ? %
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Extras:
Wertung: ? %
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guter sound, orginale geschichte nur die maske von Joaquin Phoenix ist nicht so toll.
Sonst TOP
Movie Maze
Film:
Wertung: 95 %
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Bild:
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Ton:
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Extras:
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Bewertung

89 %

Gewonnene Preise

Golden Globe
2005: Bester Film - Musical oder Komödie; James Keach, Cathy Konrad

Golden Globe
2005: Bester Schauspieler - Musical oder Komödie; Joaquin Phoenix

Golden Globe
2005: Beste Schauspielerin - Musical oder Komödie; Reese Witherspoon

Academy Award (Oscar)
2005: Beste Hauptdarstellerin; Reese Witherspoon

Filmzitat(e)


"Ihr wisst ja, dass das hier alles aufgezeichnet wird, also würde ich Euch bitten, nicht Wörter wie ... Hölle oder Scheiße zu brüllen."

Cast & Crew


Joaquin Phoenix


Reese Witherspoon